Rückgabe der Kassenzulassung
Nach mehr als 22 Jahren Kassenarzttätigkeit in Straubing will ich von nun an den Weg der freien, selbstbestimmten Medizin gehen und habe meine Kassenzulassung zum 30.09.2014 zurückgegeben. Der Grund dafür ist folgender:
der Prüfungsausschuß Ärzte hatte im Juni 2013 festgestellt, dass ich meinen Patienten in erheblichem Maß zuviel Physiotherapie, also Krankengymnastik, manuelle Therapie, Massagen, Fango und anderes mehr, verordnet hätte. Verglichen wurde ich in dieser Prüfung mit den anderen Allgemeinärzten in Straubing. Weil wir Ärzte Budgetierungen unterliegen (Obergrenzen für Labor, Gespräche, Psychotherapie, Schmerztherapie, Physiotherapie, Medikamente und anderes), werden wir geprüft, wenn wir das jeweilige Budget überschreiten.
Der Antrag auf Prüfung erfolgte seitens der Krankenkassen, die mich mit einer Geldstrafe zur Ordnung rufen wollten. Ich listete die betroffenen Patienten mit ihren Krankheitsbildern auf und begründete nochmals ausführlich meine Verordnungen (Rezepte). Der Prüfungsausschuß, der sich je zur Hälfte aus Ärzten und Krankenkassenvertretern zusammensetzt, beschloß dann im Dezember 2013, dass man mich beraten wolle, wie ich mich in Zukunft als Kassenarzt verhalten sollte, und sah von einer Geldstrafe ab.
Diese Beratung fand am 02.04.2014 statt. Der Prüfarzt lehnte es ab, die Patientenfälle mit mir durchzugehen, um festzustellen, wem ich denn zu Unrecht Rezepte ausgestellt hätte. Er empfahl mir, zukünftig „rationelle Pharmakotherapie“ zu verordnen, also Schmerzmedikamente. Meine Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren“ spiele bei der Beurteilung der von mir dargelegten Gründe keine Rolle. Auch ich hätte keine kränkeren Patienten als andere. Ich muss das so akzeptieren.
Da ich mich aber im besten Sinne als Arzt fühle, lehne ich den von der Kassenmedizin angemahnten Weg ab. Ich will auch weiterhin authentisch bleiben. Ich beobachte schon sehr lange, dass die Kassenmedizin einen Weg geht, der nur noch zur Krankheitsverwaltung führt. Wer den Funktionären die Feder führt, kann sich jeder selbst ausmalen. Diesen Weg kann ich nicht länger vertreten, und so war der oben geschilderte Vorgang nur der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte.
Meinem eigenen Weg zu folgen, meine Patienten mit ganzer Achtung, Aufmerksamkeit und dem mir zur Verfügung stehenden Wissen der Ganzheitsmedizin zu begleiten, das entspricht meiner tiefsten Überzeugung, die aus meinem Herzen kommt.
So setze ich mich seit dem 01.10.2014 noch mehr als bisher individuell ganzheitlich in meiner Privatpraxis für ALLE Patienten, sowohl für Selbstzahler als auch Privatpatienten, mit meinen Praxisschwerpunkten für Ihre gesundheitlichen Störungen auf körperlich-seelischer und geistig-spiritueller Ebene ein.